Nationaler Technologietransfer
GeneNovate fördert Startup-Ideen im Bereich Gen- und Zelltherapien
Die Abschlussveranstaltung des GeneNovate-Pilotprogramms 2023/2024 hat eindrucksvoll bewiesen, wie innovativ junge Wissenschaftler*innen bei der Entwicklung von Startup-Ideen sein können, wenn sie von Beginn an gezieltes Coaching erhalten. GeneNovate, das im Rahmen der Nationalen Strategie für Gen- und Zelltherapien (GCT) initiiert wurde, fördert die translationale Denkweise und stärkt die nationale Vernetzung, indem junge Wissenschaftler*innen und Mediziner*innen in Zusammenarbeit mit Mentor*innen innovative Start-up-Ideen entwickeln. Es ist das erste Entrepreneurship-Programm im Bereich Gen- und Zelltherapien und startete 2023 als Pilot an drei Standorten in Berlin, Mainz und München.
Am 27. Juni 2024 präsentierten die ersten dreizehn Teams ihre Projekte im Rahmen des Abschlussevents im Frankfurter Hof in Mainz. Drei der vorgestellten Gründungsideen wurden ausgezeichnet. Alle Preisträger*innen nehmen vom 23. bis 25. November am Business-Angel-Tag in Mainz teil. GeneNovate ist das erste deutschlandweite Entrepreneurship-Programm, das Innovator*innen und Unternehmer*innen auf dem Gebiet der Gen- und Zelltherapien (GCT) befähigt. Die Zielgruppe umfasst Personen in der frühen Karrierephase, wie fortgeschrittene Studierende, Promovierende und Postdocs, sowie erfahrene Forschende und Ärzt*innen. Ziel ist es, Wissenschaftler*innen und Mediziner*innen fundiertes Wissen im Bereich Entrepreneurship zu vermitteln, sie bei der Entwicklung von Therapien zu begleiten und den Wirtschaftsstandort Deutschland zu stärken.
Die Gewinnerteams kommen aus Mainz, München und Berlin
Aus Mainz wurde das Team „Genatrix: Gene editing solutions for a brighter life“ ausgezeichnet. Das Team arbeitet daran, fehlerhafte körpereigene Stammzellen mit der Genschere CRISPR/CAS zu verändern, um die Erbkrankheit zyklische Neutropenie zu therapieren.
Aus München gewann das Team „Velocity Biosciences“, das an einer CAR-T-Zelltherapie gegen solide Tumore, die Tumore tief infiltrieren arbeitet.
Aus Berlin gewann das Start-up „Teneura“, das eine CAAR-T-Zelltherapie gegen die neurologische Autoimmunerkrankung Anti-NMDA-Rezeptor-Enzephalitis in die Versorgung bringen möchte. In dem Therapieansatz werden die Immunzellen abtötet, die Antikörper produzieren, die im Gehirn zu Entzündungen führen.
Unterstützung aus Wirtschaft und Wissenschaft
Begleitet und unterstützt wurde die Veranstaltung von hochkarätigen Wissenschaftler*innen, Investor*innen und erfolgreichen Gründer*innen:
Dr. Thomas Strüngmann, Hexal-Gründer und Biotech-Investor, betonte die Bedeutung des GeneNovate-Programms für die Förderung von Innovationen im Bereich der Gen- und Zelltherapien.
„Es ist ein mehr als lohnenswerter Versuch mit derartigen Initiativen und mit dieser Breite das Thema anzugehen. Die Zukunft der Medizin wird sicherlich von Gen- und Zelltherapien abhängig sein. Die jungen Wissenschaftler*innen sind von der Sache getrieben. Etwas Positiveres als das Bedürfnis zu haben sein Projekt im Interesse des Patienten voranzutreiben, kann ich mir nicht vorstellen. Junge Wissenschaftler*innen, die von solchen Gedanken getrieben sind, muss man unterstützen.“
Prof. Dr. Helmut Schönenberger, Vizepräsident Entrepreneurship der Technischen Universität München, betonte die Notwendigkeit eines starken Netzwerks, um die deutschen Biotech-Standorte international wettbewerbsfähig zu machen.
"Echte Innovation entsteht, wenn ganz unterschiedliche Akteure mit individuellen Kompetenzen in einem gemeinsamen Ökosystem zusammenkommen und ihre Kräfte bündeln. Um die Zukunftsfähigkeit unseres Landes zu sichern und den immensen globalen Herausforderungen begegnen zu können, brauchen wir Initiativen wie GeneNovate und ich freue mich sehr, dass wir als UnternehmerTUM einen Beitrag leisten können."
Prof. Dr. Stefan Müller-Stach, Vizepräsident für Forschung und wissenschaftlichen Nachwuchs der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz JGU, betonte, dass „Kooperationen und effiziente Ökosysteme sind der Schlüssel zum weiteren Erfolg sind. Die JGU wird gemeinsam mit lokalen Partnern im Rhein-Main-Gebiet, in Rheinland-Pfalz sowie mit den Standorten Berlin und München die besten Voraussetzungen für den Entstehungsprozess von der Idee bis zur Anwendung schaffen und dadurch den Biotech-Standort Deutschland weiter stärken.“
Fazit und Ausblick
Die Abschlussveranstaltung des GeneNovate-Programms 2023/2024 war ein wichtiger Meilenstein für das Unternehmertum im Bereich der Gen- und Zelltherapien in Deutschland und zugleich ein Start des Programms GeneNovate: Empowering Innovators and Entrepreneurs in Gene and Cell Therapies in 2025. Im Herbst 2024 wird eine Ausschreibung zur Teilnahme am Programm für das Jahr 2025 veröffentlicht, auf die sich Interessierte bewerben können.
